Hintergründe zum Programm

Was ist KomAn?

Die graphische Darstellung einer Frau mit einer Absolventenkappe auf dem Kopf.

Das Programm KomAn bietet Menschen ohne Berufsabschluss sowie Quer- und Wiedereinsteigern die Möglichkeit, berufliche Kompetenzen, für die sie kein Diplom haben, offiziell anerkennen zu lassen. Hierfür absolvieren die Teilnehmenden eine praktische Prüfung am ZAWM in St. Vith oder Eupen. Wie KomAn im Detail abläuft erfahren Sie über den Link unter „Mehr zum Thema“.

Seit 2021 heißt das ostbelgische Kompetenzanerkennungsverfahren „KomAn“. Das Kürzel steht für Kompetenz-Anerkennung aber auch für: Komm an im Beruf und in Ostbelgien!

KomAn bietet zwei Bescheinigungen an

Wenn die Teilnehmenden die praktische Abschlussprüfung bestehen, erhalten sie einen Nachweis für ihre beruflichen Kompetenzen. Dieser kann ihnen auf dem Arbeitsmarkt neue Türen öffnen. Bei KomAn gibt es zwei Bescheinigungsformen:

  • Kompetenzbescheinigung: Wenn Sie in der praktischen Abschlussprüfung alle Kompetenzbereiche bestehen.
  • Zertifikat über den Nachweis beruflicher Kompetenzen: Wenn Sie in der praktischen Abschlussprüfung einige Kompetenzbereiche bestehen.

KomAn gibt es für 40 Ausbildungsberufe

Die Kompetenzanerkennung greift bei Berufen, für die es in Ostbelgien eine duale Ausbildung gibt. Das trifft auf rund 40 Berufe zu. Eine aktuelle Liste der möglichen Ausbildungsberufe finden Sie im Downloadbereich.

KomAn richtet sich vor allem an drei Gruppen

  1. Personen ohne formalen Berufsabschluss: Diesen Menschen fehlt ein anerkannter Nachweis über das, was sie können. Werden sie arbeitslos, können sie auf dem Arbeitsmarkt leicht übersehen oder unterschätzt werden.
  2. Personen mit in Belgien nicht anerkannten ausländischen Diplomen: Auch dieser Personengruppe fehlt für den belgischen Arbeitsmarkt ein anerkannter Nachweis.
  3. Wieder- und Quereinsteiger: Diese Gruppe fragt sich oft „Was kann ich überhaupt? Und wo könnte ich meine Kompetenzen einsetzen und ausbauen?“.

Die ersten erfolgreichen Absolventen

"Als Arbeitnehmer und Familienvater war KomAn für mich die optimale Möglichkeit, meine beruflichen Fähigkeiten in kurzer Zeit zertifizieren zu lassen. Ich fand es auch super, dass die Teilnahme kostenlos war. Jetzt möchte ich mich weiterqualifizieren!", Cristian Bogdan Zabara, erster KomAn-Absolvent als Anstreicher und Tapezierer. 

Im Sommer 2021 hat Cristian Bogdan Zabara als erstes KomAn erfolgreich abgeschlossen. Er erhielt die Kompetenzbescheinigung für den Beruf „Anstreicher“. 2022 absolvierte er erfolgreich das 1. Meisterjahr.

Im Herbst 2022 konnte Rilana Kreutz sich als zweite erfolgreiche Absolventin ihre Kompetenzen im Bereich „Mediengestaltung“ anerkennen lassen. Ihren vollständigen Erfahrungsbericht können Sie über die Kachel im Rechten Bereich oder unterhalb dieses Artikels nachlesen.

Wie ist KomAn entstanden?

2012 forderte der Rat der Europäischen Union die Mitgliedstaaten dazu auf, Anerkennungssysteme für informell und nicht-formal erworbene Kompetenzen zu schaffen. Das sind Kompetenzen, die Personen außerhalb des klassischen Bildungsweges erwerben. Zum Beispiel

  • im Berufsleben
  • auf einer Weiterbildung
  • in der ehrenamtlichen Vereinsarbeit
  • über Hobbies und Interessen

Das Anerkennungssystem soll die vorhandenen Kompetenzen anerkennen und sichtbar machen. So sollen sich Ausbildungswege verkürzen und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Diplomlose verbessern.

KomAn ist Teil von „Zukunftswege gestalten“

KomAn ist Teil des Projektes „Zukunftswege gestalten“ des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Von 2018 bis 2021 finanzierte der Europäischen Sozialfonds das Projekt mit. Zum Projekt gehören, neben KomAn auch das ProfilPASS-Coaching und die Weiterbildungsberatung.